(Ein Essay aus dem Fundus der altehrwürdigen Website)
Die Überlandfahrt ist eine spezielle Form der Mountainbiketour, bei der das Hauptaugenmerk die zurückgelegte Strecke ist, welche (teilweise deutlich) über 100km liegt. Wenn wir im Rattspocht überhaupt von “Marathon” sprechen wollen, dann sollte dieser in Form einer Überlandfahrt unternommen werden.
Innerhalb dieser Definition gibt es aber noch 2 Stilvarianten, die zu unterscheiden sind.
Griechisch-Römischer Stil …ist die “klassische” Art der Überlandfahrt.
Dass die Griechen und die Römer nicht unbedingt wenig nachgedacht haben zeigt u.a. deren hoher und verbreiteter Stand ihrer Kultur. Besonders bei den Römern ist bei der Überbrückung grosser Distanzen eine hohe Effektivität zu erkennen. Die Wege, die sie nahmen, führten in der Regel durch lange, breite Haupttäler, über sanfte Höhenrücken und über die niedrigsten Pässe. Bei einem grossen Heer spart das enorm an Energie.
Und für den Überlandfahrer bedeutet das, dass er einer logischen Linie durch Täler oder über Höhen folgt, ohne uneffektiv Höhenmeter zu verbrauchen. Ebenso sollte der Krafteinsatz nicht etwa durch tiefes, schlammiges oder ruppiges Geläuf beeinträchtigt werden. Dabei wird auch gerne ein Radweg benutzt, eine Abkürzung genommen oder der flachere Anstieg benutzt. Denn es kommen ja einige Kilometerchen zusammen…Die Obergrenze für die Höhenmeter liegt etwa bei 1500hm.
Freistil (oder: freier Stil) …die verschärfte Form.
Wer eine deutlich überdurchschnittliche Kondition aufweist und mit seiner Energie nicht so sehr haushalten muß, kann bei der Überlandfahrt auch gleichzeitig Höhenmeter sammeln, indem er beginnt, die Täler und Höhen zu queren und somit nicht mehr der Linie kleinstmöglicher Anstrengung folgt. Auch werden schwer zu fahrende Trails mitgenommen und auch steile Stiche. Die Überlandfahrt im freien Stil stellt eine der größten Herausforderung der MTB-Tour dar und wird deshalb oft als heroisches Marathonrennen in den Alpen praktiziert.
2 Gedanken zu „Der Überlandfahrer“